In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Warum eine Photovoltaikversicherung sinnvoll ist – für Module, Wechselrichter, Speicher & Technik.
  • Welche Eingaben der Rechner benötigt (kWp, Investition, Montage, Alter, SB, Zusatzbausteine).
  • Welche Vertragsdetails typisch sind: Laufzeit ca. 12–36 Monate, Kündigungsfrist, Zahlweise & Selbstbehalt.
  • Welche Gefahren und Sachen versichert sind – inkl. Sturm/Hagel, Blitz/Überspannung, Diebstahl, Vandalismus & optional Wallbox.
  • Wie Sie in drei Schritten vergleichen, Leistungen bewerten und direkt online abschließen.

Einordnung & Nutzen

Photovoltaik ist Investition und Energiekonzept zugleich. Module, Unterkonstruktion, Wechselrichter, Verkabelung, Speicher und optional eine Wallbox summieren sich rasch zu fünfstelligen Beträgen. Gleichzeitig sind PV‑Anlagen dem Wetter, äußeren Einflüssen und Technikrisiken ausgesetzt: Sturm, Hagel, Blitz, Überspannung, Diebstahl oder Vandalismus – aber auch Bedienungsfehler oder Material‑/Ausführungsfehler können Schäden verursachen. Eine Photovoltaikversicherung übernimmt – je nach Tarif – die Wiederherstellung oder den Neuwert bei Totalschaden und sichert Zusatzkosten sowie Ertragsausfälle ab.

Im PV‑Rechner erhalten Sie marktweite Angebote mehrerer spezialisierter Anbieter. Die Tarife unterscheiden sich u. a. in Selbstbehalt, Erdbeben‑/Innere‑Unruhen‑Grenzen, Einbezug von Batteriespeichern oder Wallbox und in der Frage, ob Montageschäden und Minderertrag automatisch oder optional versichert sind. So finden Sie eine Deckung, die zum Objekt, zur Montageart und zu Ihrem Budget passt.

Eingaben im Rechner

Für eine passgenaue Berechnung fragt der Rechner die wichtigsten Anlagendaten ab:

  • Preis der Investition (z. B. 20.000 €) und Leistung in kWp (z. B. 10 kWp).
  • Anlagenalter (Neu/Bestand) und Vorschäden (keine/bekannte).
  • Selbstbehalt (wahlweise 0 € oder 1.000 €) und Vertragslaufzeit (z. B. 1 Jahr, mit Mindestlaufzeiten im Tarif).
  • Montageort (Schrägdach/Flachdach/Freiland), Montageart (parallel/aufgeständert) und Montage (Fachbetrieb/Eigenanteil).
  • Gebäudenutzung/Bauart (Wohnhaus, massive Bauweise), ständig bewohnt und feuergefährliche Stoffe (ja/nein).
  • Zusatzbausteine: Wallbox mitversichern, GAP‑Deckung (Restschuld), Montageschäden, Minderertrag, Ertragsausfall.
  • Zahlweise (z. B. jährlich).

Tipp: Legen Sie Fotos und Belege (Rechnungen, Anlagenschema, Inbetriebnahmeprotokoll) ab – das beschleunigt später die Schadenbearbeitung.

Vertragsdetails & Laufzeiten

  • Mindestlaufzeit: je nach Tarif 12–36 Monate, Kündigungsfrist meist 3 Monate.
  • Selbstbehalt: wählbar – häufig 0 € oder 1.000 € bei Sachschäden; Ertragsausfall teils 0 Tage Karenz.
  • Neuwert/Wiederherstellung: Totalschaden in der Regel Neuwert, Teilschäden Wiederherstellungskosten.
  • Zahlweise: regelmäßig jährlich; andere Rhythmen abhängig vom Anbieter.

Die genauen Konditionen (z. B. Selbstbehaltsvarianten, Karenztage, Laufzeitmodelle) sehen Sie im Vergleich und im Bedingungsheft.

Versicherte Gefahren

  • Sturm, Hagel, Frost, Schnee – klassische Wettergefahren für Dachanlagen.
  • Brand, Blitzschlag & Explosion – inklusive Überspannung durch Blitz/Netschwankung.
  • Diebstahl & Vandalismus – Schutz für entwendete oder beschädigte Anlagenteile.
  • Bedienungsfehler/ Ungeschicklichkeit sowie Konstruktions‑, Material‑ oder Ausführungsfehler – je nach Tarif mitversichert.
  • Tierbiss – z. B. an Kabeln oder Leitungen.
  • Erdbeben und innere Unruhen – häufig mit begrenzten Entschädigungen (z. B. prozentuale VS oder Höchstbetrag).

Die exakten Grenzen (z. B. „bis x % der Versicherungssumme“ oder „max. Betrag“) variieren je Tarif und sind im Rechner ausgewiesen.

Versicherte Sachen & Technik

  • PV‑Module und Modultraggestelle.
  • Wechselrichter, Strom‑/Batteriespeicher und Verkabelung (Gleich‑/Wechselstrom).
  • Anschluss‑, Befestigungs‑ und Blitz/Überspannungsschutz‑Komponenten.
  • Wallbox – je nach Tarif mitversichert (teilweise mit Summengrenze, z. B. bis 5.000 €) oder optional.
  • Nicht versichert sind regelmäßig Hilfs‑/Betriebsstoffe sowie Verschleißteile.

Prüfen Sie bei Speicher/Wallbox die exakten Summen und Bedingungen – diese unterscheiden sich deutlich.

Entschädigungsleistungen

  • Totalschaden: Neuwert bis zur Versicherungssumme.
  • Teilschaden: Wiederherstellungskosten inkl. Material und Arbeitslohn.
  • Ertragsausfall: in vielen Tarifen versichert, z. B. mit Tagessatz pro kWp (Häufigkeit um bis ca. 2,50 €/kWp je Tag – abhängig vom Tarif).
  • GAP‑Deckung (Restschuld): teils optional oder inklusive.
  • Minderertragsversicherung: häufig optional wählbar, teilweise nicht enthalten.

Entscheidend ist die Versicherungssumme (Investitionswert) und ob Zusatzdeckungen aktiv angewählt werden.

Ertragsausfall & Minderertrag

Fällt die Anlage nach einem versicherten Sachschaden aus, ersetzt die Police – je nach Tarif – den entgangenen Stromertrag. Üblich sind pauschale Tagessätze je kWp (oft ohne Karenz bzw. 0 Tage). Ein eigenständiger Minderertragsbaustein deckt langfristig geringere Erträge trotz intakter Anlage ab; dieser ist nicht in jedem Tarif enthalten und lässt sich oft als Option hinzufügen.

Montage & Bauphase

Die meisten Privatdachanlagen werden durch einen Fachbetrieb montiert (Fremdmontage). Einige Produkte bieten zusätzlich eine Montageversicherung/Baudeckung – teils optional, teils inklusive. Wer Eigenleistungen erbringt, sollte prüfen, ob Eigenmontage (auch teilweise) als Deckungserweiterung genannt ist. Relevante Eingaben im Rechner sind außerdem Schräg‑/Flachdach, parallel/aufgeständert, Gebäudenutzung (Wohnhaus), Bauart (massiv), ständig bewohnt sowie das Vorhandensein feuergefährlicher Stoffe (meist „nein“).

Deckungserweiterungen

  • Innere Betriebsschäden an Wechselrichter/Speicher – häufig summenbegrenzt (z. B. ca. 1.000–3.000 €).
  • Schadensuch‑, Aufräum‑, Dekontaminations‑ sowie De‑/Remontagekosten – teilweise prozentual (z. B. 10 % der VS, Mindestbetrag) oder als fester Höchstbetrag (z. B. bis 75.000 €).
  • Rückbau‑/Technologie‑Mehrkosten und Tarifzuschläge – teils versichert, teils limitiert.
  • Vorsorgeversicherung bei Wertsteigerungen – oft 25–50 % der VS mit Maximalbetrag.
  • Wallbox separat oder mit fester Mitversicherungssumme.

Die Tabellen im Vergleich zeigen die genauen Limits. Wählen Sie den Baustein‑Mix passend zu Anlagengröße und Technik.

Praxisbeispiele

Beispiel 1 – Hagelschaden am Modulfeld: Nach einem Unwetter sind mehrere Module gesprungen, der Wechselrichter meldet Fehler. Der Tarif übernimmt Wiederherstellungskosten inkl. Montage; für die Reparaturzeit greift die Ertragsausfall-Leistung mit Tagessatz je kWp (gemäß Tarif).

Beispiel 2 – Diebstahl mit Vandalismus: In der Nacht werden randständige Module entwendet, Kabel zerschnitten. Die Police reguliert Neuwert bis VS und die Schadensuch‑/Aufräumkosten bis zum vereinbarten Limit.

Drei Schritte zum Wunschtarif

01

Anlagendaten eingeben

Investitionswert, kWp, Alter, Montage & Bausteine im PV‑Rechner erfassen.

02

Tarife vergleichen

Selbstbehalt, Ertragsausfall (Tagessatz/Karenz), Erdbeben/Unruhen‑Limits, Wallbox/Speicher und Montage‑Deckung prüfen.

03

Online abschließen

Wunschtarif digital beantragen; Police und Unterlagen erhalten Sie direkt von der Gesellschaft.

Vier häufige Fehler

  • Investitionswert zu niedrig

    Wird die Versicherungssumme unter dem tatsächlichen Projektpreis angesetzt, droht Unterversicherung.

    Gesamtkosten realistisch summieren (Module, Unterkonstruktion, Wechselrichter, Speicher, Wallbox, Montage).
  • Selbstbehalt falsch gewählt

    Ein hoher SB senkt die Prämie, kann aber bei mittleren Schäden spürbar belasten.

    Varianten 0 € vs. 1.000 € im Rechner durchspielen und mit erwarteten Schadenshöhen abgleichen.
  • Montage/Baudeckung vergessen

    Während der Installation können Schäden entstehen – nicht jede Police enthält die Bauphase automatisch.

    Im Tarif auf Montageschäden/Baudeckung achten – optional buchen, falls nicht enthalten.
  • Ausschlüsse ignoriert

    Verschleißteile und Hilfs‑/Betriebsstoffe sind meist nicht versichert; Limits bei Erdbeben/Unruhen beachten.

    Bedingungen kurz lesen – dauert 2 Minuten und verhindert Enttäuschungen.

FAQ - Photovoltaikversicherung

  • Welche Bauteile sind typischerweise versichert?

    Üblich: Module, Unterkonstruktion, Wechselrichter, Speicher, Verkabelung, Anschluss‑/Befestigungsteile sowie Blitz‑/Überspannungsschutz. Wallbox je nach Tarif eingeschlossen oder optional.

  • Welche Gefahren decken die Tarife ab?

    Typisch: Sturm/Hagel, Brand/Blitz/Explosion, Überspannung, Diebstahl/Vandalismus, Tierbiss sowie teils Bedienungsfehler und Konstruktions‑/Materialfehler. Erdbeben und innere Unruhen oft mit Limits.

  • Gibt es Leistungen bei Ertragsausfall?

    Ja, viele Tarife leisten einen Tagessatz je kWp in der Reparaturzeit. Ein separater Minderertragsbaustein ist häufig optional.

  • Wie lange läuft der Vertrag und welche Kündigungsfrist gilt?

    Die Mindestlaufzeit liegt meist zwischen 12 und 36 Monaten, die Kündigungsfrist typischerweise bei 3 Monaten.

  • Welche Selbstbehalte sind üblich?

    Bei Sachschäden sind Varianten mit 0 € oder 1.000 € verbreitet; beim Ertragsausfall gibt es häufig 0 Tage Karenz – Details je Tarif.

Fazit

Die Photovoltaikversicherung schützt Ihre Energie‑Investition vor Wetter, Technikrisiken und Diebstahl – und sichert Ausfälle finanziell ab. Achten Sie auf die richtige Summe (Investitionswert), sinnvolle Bausteine (Ertragsausfall, ggf. Minderertrag, Montage/Baudeckung, Wallbox) und auf Grenzen bei besonderen Gefahren. Der Vergleich zeigt Ihnen binnen Sekunden die Unterschiede bei Selbstbehalt, Deckungserweiterungen und Laufzeiten.